Wusstet ihr eigentlich, dass Kürbis zu den Fruchtgemüsen gehört und damit eine Mischform aus Obst und Gemüse ist? Diese besondere Eigenschaft macht Kürbis Spätzle zu einem so vielseitigen Gericht, das perfekt in die Herbstküche passt. Aktuell sind es die Kürbisse, Hokkaido und Butternut, die reif sind und die Felder bunt gefleckt aussehen lassen.
Für mich gehören Kürbisspätzle zu den absoluten Highlights der Herbstsaison. Der süßliche Geschmack von Hokkaido-Kürbis harmoniert perfekt mit der erdigen Note von Salbei und Walnüssen. Obwohl die genaue Herkunft der schwäbischen Spätzle bis heute nicht restlos aufgeklärt ist, wissen wir, dass diese Spezialität bereits seit sehr langer Zeit existiert.
Die kleinen Kürbisspätzle sind übrigens schnell gemacht und unglaublich vielseitig. Mit einem Spätzlesieb kann man so gut wie jedes Gemüse in Form von kleinen Nockerln verarbeiten – in diesem Fall den wunderbaren Kürbis. Unser Kürbisspätzle Rezept kombiniert traditionelle Spätzle-Zubereitung mit herbstlichen Aromen.
In diesem Beitrag zeige ich euch Schritt für Schritt, wie ihr Spätzle mit Kürbis selber machen könnt. Vom perfekten Teig bis zur aromatischen Salbei-Walnuss-Butter – ich teile alle Tipps und Tricks, damit euer Kürbis mit Spätzle garantiert gelingt. Lasst uns gleich loslegen!
Zutaten und Vorbereitung
Die Auswahl der richtigen Zutaten bildet das Fundament für gelungene Kürbisspätzle. Mit wenigen, aber hochwertigen Komponenten kreiert ihr ein herbstliches Gericht, das durch seine Einfachheit besticht.
Welche Kürbissorte eignet sich am besten?
Für Kürbisspätzle eignet sich besonders der Hokkaido-Kürbis. Sein großer Vorteil: Die Schale muss nicht entfernt werden, was die Vorbereitung erheblich vereinfacht. Außerdem überzeugt er mit seinem nussig-süßen Aroma. Alternativ könnt ihr auch den “Sweet Mama” Kürbis verwenden. Diese grüne Kürbissorte wiegt etwa 1,8-2,0 kg und hat pro 100 g nur rund 63 Kalorien. Sein intensiv gelbes bis oranges Fruchtfleisch schmeckt aromatisch süß und erinnert an Maroni. Auch der Butternut-Kürbis eignet sich hervorragend und bringt ein feines, leicht süßliches Aroma mit.
Kürbispüree richtig zubereiten
Für ein gelungenes Kürbispüree gibt es verschiedene Zubereitungsmethoden. Eine Möglichkeit ist das Dämpfen: Den Kürbis in Spalten schneiden und im Gemüsedämpfer garen. Dadurch bleibt das volle Aroma erhalten und das Püree wird nicht zu wässrig. Alternativ könnt ihr den Kürbis auch in einem Topf mit wenig Salzwasser etwa 15-20 Minuten weich kochen. Besonders aromatisch wird das Püree, wenn ihr den Kürbis im Ofen röstet: Hierfür den Kürbis in Würfel schneiden, mit Öl, Salbei, Muskatnuss, Salz und Pfeffer marinieren und bei 200°C etwa 30 Minuten rösten. Danach mit dem Pürierstab fein mixen. Falls das Püree zu feucht ist, lasst es über einem feinmaschigen Sieb abtropfen.
Weitere Zutaten für Teig, Sauce und Topping
Für den Spätzleteig benötigt ihr neben dem Kürbispüree (etwa 250-300 g) hauptsächlich Mehl (300-400 g), Eier (3-4 Stück) und etwas Salz. Ihr könnt Weißmehl, Dinkelvollkornmehl oder spezielles Spätzlemehl verwenden. Einige Rezepte empfehlen eine Mischung aus Weißmehl und Hartweizengriess für mehr Bissfestigkeit. Als Gewürze eignen sich frisch geriebene Muskatnuss und eine Prise Salz.
Für die klassische Salbei-Walnuss-Butter benötigt ihr frischen Salbei, geröstete Walnüsse und hochwertige Butter. Alternativ könnt ihr eine Käsesauce zubereiten, für die sich Bergkäse oder Parmesan anbietet. Als Topping passen geröstete Kürbiskerne, frische Kräuter wie Thymian oder Petersilie und natürlich frisch geriebener Käse hervorragend zu den fertigen Spätzle.
Übrigens: Wenn ihr Kürbispüree übrig habt, könnt ihr es problemlos einfrieren und bei Bedarf wieder auftauen – ideal für spontane Kürbisspätzle-Gelüste außerhalb der Kürbissaison.
Spätzleteig mit Kürbis herstellen
Der Spätzleteig bildet das Herzstück unserer Kürbisspätzle. Anders als bei klassischen Spätzle verleiht das Kürbispüree dem Teig nicht nur seine charakteristische Farbe, sondern auch einen unverwechselbaren Geschmack.
So gelingt der perfekte Teig
Für einen gelungenen Kürbisspätzleteig braucht ihr hauptsächlich Mehl, Eier und das vorbereitete Kürbispüree. Das ideale Verhältnis liegt bei etwa 500 g Mehl, 5 Eier und 500 g Kürbispüree. Alternativ könnt ihr auch Dinkelmehl verwenden, das dem Teig eine besondere Note verleiht. Die Zubereitung erfolgt in wenigen Schritten:
- Mehl und Salz in einer großen Schüssel vermischen
- Eier und Kürbispüree hinzufügen
- Alles gründlich für etwa fünf Minuten verrühren
Achtet besonders auf die Konsistenz: Ein guter Spätzleteig muss zäh sein und darf nicht kleben. Er sollte schwer vom Löffel tropfen und beim Rühren Blasen werfen. Diese Blasenbildung ist ein untrügliches Zeichen für die richtige Teigbeschaffenheit. Falls der Teig zu flüssig gerät, einfach etwas Mehl nachgeben. Bei zu festem Teig hilft ein Schuss Wasser oder Milch.
Teig ruhen lassen – warum das wichtig ist
Nach dem Rühren sollte der Teig unbedingt abgedeckt ruhen. Die Ruhezeit variiert je nach Rezept zwischen 15 und 30 Minuten. Diese Phase ist entscheidend, damit sich die Zutaten gut verbinden können und der Teig die ideale Konsistenz entwickelt. Während dieser Zeit entspannt sich das Klebereiweiß im Mehl, wodurch der Teig später leichter zu verarbeiten ist und die fertigen Spätzle eine angenehme Bissfestigkeit erhalten.
Spätzle schaben oder pressen: Methoden im Vergleich
Für die Zubereitung von Kürbisspätzle gibt es verschiedene bewährte Methoden:
Mit dem Spätzlehobel: Hierbei wird der Teig oben in den Schlitten gegeben und gleichmäßig über das Sieb gezogen. Die Spätzle fallen direkt ins kochende Wasser. Diese Methode eignet sich besonders für gleichmäßige Spätzle und größere Mengen.
Mit der Spätzlepresse: Füllt den Teig in die Presse, haltet sie über kochendes Salzwasser und drückt langsam durch. Diese Variante ist ideal für Anfänger, da sie sauber und einfach ist. Für die Presse sollte der Teig etwas dicker sein als beim Hobeln.
Vom Brett schaben: Die traditionellste Methode ist das Schaben vom Brett. Hierbei wird der Teig dünn auf einem Spätzlebrett ausgestrichen und mit einem Messer oder Schaber direkt ins kochende Wasser geschabt. Diese Technik erfordert etwas Übung, verleiht den Spätzle jedoch eine rustikale, handgemachte Form.
Unabhängig von der gewählten Methode sind die Spätzle fertig, wenn sie an die Wasseroberfläche steigen. Mit einem Schaumlöffel herausnehmen und je nach Weiterverwendung abschrecken oder warm halten.
Salbei-Walnuss-Butter und Käse
Die aromatische Salbei-Walnuss-Butter verleiht unseren Kürbisspätzle erst den richtigen Pfiff und macht sie zu einem herbstlichen Festmahl. Dieses Zusammenspiel von nussigen, würzigen und cremigen Komponenten bildet den krönenden Abschluss unseres Rezepts.
Salbei richtig verwenden – frisch oder getrocknet?
Bei der Verwendung von Salbei für Kürbisspätzle stehen uns zwei Optionen zur Verfügung: frisch oder getrocknet. Frischer Salbei entfaltet beim Erhitzen in Butter ein besonders intensives Aroma und entwickelt durch das Anbraten eine angenehme Knusprigkeit. Getrockneter Salbei hingegen verliert deutlich an Dominanz und schmeckt etwas bitterer. Allerdings ist er intensiver im Geschmack und sollte daher sparsamer dosiert werden.
Für die perfekte Kombination mit Kürbisspätzle empfehle ich frischen Salbei, direkt vom Kräuterbeet gepflückt. Seine markanten Aromen bilden einen wunderbaren Kontrast zum süßlichen Fruchtfleisch des Kürbisses. Die Blätter werden kurz in heißer Butter angebraten, bis sie knusprig werden – dadurch entfaltet sich ihr volles Aroma.
Walnüsse rösten für mehr Aroma
Walnüsse sind nicht nur geschmacklich der ideale Partner für Kürbisspätzle, sondern verleihen dem Gericht auch eine angenehme Textur. Zunächst sollten die Nüsse in einer trockenen Pfanne ohne Öl goldbraun geröstet werden, bis sie aromatisch duften. Dieser Schritt ist entscheidend, da er die nussigen Aromen intensiviert und die Walnüsse knuspriger macht.
Danach kommen Butter, Salbeiblätter und feingehackte Schalotten dazu und werden kurz mitgebraten. Wichtig dabei: Die gerösteten Walnüsse erst kurz vor dem Servieren über die fertigen Spätzle geben, damit sie ihre Knusprigkeit behalten.
Käsewahl: Parmesan, Bergkäse oder vegan?
Die Wahl des richtigen Käses rundet unsere Kürbisspätzle ab. Klassisch passt frisch geriebener Parmesan hervorragend, der mit seinem salzigen, würzigen Aroma das Gericht intensiviert. Alternativ bietet sich auch Bergkäse an, der mit seinem kräftigen Geschmack eine perfekte Ergänzung darstellt.
Für die vegane Variante gibt es mittlerweile hochwertige pflanzliche Alternativen. Diese basieren häufig auf Nüssen oder Hülsenfrüchten und können den charakteristischen würzigen Geschmack von Hartkäse erstaunlich gut nachahmen.
Ein Hauch geriebener Käse zum Schluss intensiviert den Geschmack unserer Kürbisspätzle und verleiht ihnen eine angenehme Cremigkeit – ganz gleich, ob mit traditionellem Parmesan oder einer veganen Alternative.
Kürbisspätzle servieren und verfeinern
Nun kommt der letzte Schritt, der unsere Kürbisspätzle zu einem wahren Genuss macht. Die richtige Zubereitung zum Servieren entscheidet maßgeblich über Geschmack und Präsentation dieses herbstlichen Gerichts.
Spätzle in Butter schwenken
Nachdem die Kürbisspätzle gekocht und abgesiebt sind, erhitze ich einen großen Esslöffel Butter in einer Pfanne. Die Butter sollte leicht schmelzen, bis sie anfängt zu schäumen. Danach gebe ich die abgetropften Spätzle hinein und schwenke sie etwa 5 Minuten, bis sie goldgelb angebraten sind. Hierbei entfaltet sich ihr volles Aroma. Alternativ kann ich auch eine Salbei-Butter-Emulsion zubereiten, indem ich Butter zusammen mit Salbeiblättern langsam schmelze, bis sie leicht bräunt und nussig duftet. Mit einem Schneebesen schlage ich sie schaumig und würze sie mit Salz und Pfeffer.
Mit Toppings anrichten
Für die Präsentation richte ich die goldbraunen Kürbisspätzle auf vorgewärmten Tellern an. Zunächst bestreue ich sie mit frisch geriebenem Parmesan oder Bergkäse, der langsam schmilzt und dem Gericht eine cremige Note verleiht. Anschließend kommen die gerösteten Walnüsse darüber – wichtig ist, diese erst kurz vor dem Servieren hinzuzufügen, damit sie schön knusprig bleiben. Frische Kräuter wie Thymian, Schnittlauch oder Petersilie geben dem Gericht zusätzliche Frische und Farbe. Außerdem passen geröstete Kürbiskerne hervorragend als Topping und verstärken den herbstlichen Charakter.